Modellvarianten und Fahrgestellnummern

Fahrgestellnummern, auch „VIN“ (Vehicle Identification Number) oder „FIN“ (Fahrzeug-Identifikations-Nummer) genannt, erlauben neben der eindeutigen Numerierung auch Rückschlüsse auf einige Eigenschaften des Fahrzeugs.

Bis Modelljahr 1995 werden 11stellige Nummern verwendet, die sich so zusammensetzen:

PC26-xxxxxxx

1.-4. Stelle: Modell

PC26 als Modellkürzel gibt einen Hinweis auf Hubraumgröße (1. Buchstabe), Einsatzzweck (2. Buchstabe) und Modellnummer (zwei Ziffern).

Hubraum

  • A=bis 50
  • D=bis 70
  • H=bis 80
  • J=bis 125
  • K=bis 150
  • M=bis 250
  • N=bis 400
  • P=bis 600
  • R=bis 800
  • S=ab 800

Einsatzzweck

  • B=Kleinmotorrad/ATC
  • C=Straße
  • D=Enduro
  • E=Geländesport ohne Straßenzulassung
  • F=Roller

5. Stelle: Leistungsstufe

Ausführung „A“: Ungedrosselte Version mit 43 kW/58 PS

  • Fahrgestellnummer PC26-2000001 und folgende

Merkmale: Ansaugstutzen 16211-MY5-600 und 16221-MY5-600 (ohne Kennzeichnung), Hauptdüsen #122

Ausführung „B“: Ungedrosselte Version mit 37 kW/50 PS

  • Fahrgestellnummer PC26-3000001 und folgende

Merkmale: Ansaugstutzen 16211-MY5-660 und 16221-MY5-660 (Kennzeichnung 37 kW), Hauptdüsen #122

Ausführung „C“: Gedrosselte Version mit 25 kW/34 PS

  • Fahrgestellnummer PC26-4000001 und folgende

Merkmale: Ansaugstutzen 16211-MY5-710 und 16221-MY5-710 (Kennzeichnung 25 kW), Hauptdüsen #125

6.-11. Stelle: Rahmennummer

Die eigentliche Fahrgestellnummer ist sechsstellig.

Schlüsselnummern und ABE

Hersteller:

Honda Motor(J) HSN 7100

Typ und Ausführung:

43 kW TSN 338

37 kW TSN 339

25 kW TSN 340

ABE

Die ABE G555, mit der die PC26 homologiert wurde, erschien in Deutschland am 18.08.1993. Nachträge gab es nicht.

Ab Modelljahr 1996 werden 17stellige Nummern verwendet, die sich so zusammensetzen:

ZDCPC32C0VFxxxxxx

Die 17stelligen Nummern sind zwingend zu verwenden und erlauben es, über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren jedes Fahrzeug weltweit identifizierbar zu machen. In Deutschland regelt das §59 StVZO.

Die ersten drei Stellen bezeichnen den Weltherstellerschlüssel (world manufacturer identification, WMI) dann folgen die sechs Stellen, die der Hersteller zur Kennzeichnung des Produktes verwendet (vehicle descriptor section, VDS) und erst dann folgt eine eindeutige Nummer, die fahrzeugbezogen ist (vehicle indicator section, VIS). Die ersten beiden Stellen der VIS kennzeichnen bei Honda Modelljahr und Herstellerwerk.

Wegen der Verwechselungsgefahr mit den Ziffern Eins und Null enthält die Fahrgestellnummer übrigens niemals die Buchstaben I, O und Q.

1.-3. Stelle: Herstellerkürzel

ZDC steht dabei für „Honda Italia“, dem einzig möglichen Hersteller für die PC32-Serie.

Bei anderen Hondas sind auch möglich:

  • JH2 Honda Japan
  • 1HF Honda Amerika
  • VTM Montesa / Honda Spanien
  • YC1 Honda Belgien
  • 9C2 Honda Brasilien
  • 3H1 Honda Mexico
  • JH3 Honda ATC Japan
  • 478 Honda ATC USA

4.-7. Stelle: Modell

Ganz klar: PC32 steht für das Modellkürzel. Auch hier bedeutet „P“ bis 600 ccm, „C“ steht für ein Straßenmotorrad, „32“ ist sozusagen die Modellnummer innerhalb dieser Kategorie. Ab hier beginnt die „Vehicle descriptor section“, also der Bereich der Fahrgestellnummer, die das Fahrzeug beschreibt.

8.-9. Stelle: Leistungsstufe / Verkleidung

Es folgen zwei Stellen, die aus der Leistungsstufe und Verkleidungsvariante) bestehen, notfalls durch eine „0“ ergänzt, falls die Leistungsstufe nur einstellig ist:

Ausführung „A“: Ungedrosselte Version mit 43 kW/58 PS

  • Fahrgestellnummer PC32AxxF000001 und folgende

Ausführung „A1“ bzw. „A2“: Ungedrosselte Version mit 42 kW/57 PS

  • Ab 1998 Fahrgestellnummer PC32AxxF2000001 und folgende (CB500)
  • Ab 1998 Fahrgestellnummer PC32ExxF3000001 und folgende (CB500S)

Gemeinsame Merkmale: Ansaugstutzen 16211-MY5-600 und 16221-MY5-600 (ohne Kennzeichnung), Hauptdüsen #122


Ausführung „B“: Gedrosselte Version mit 37 kW/50 PS

  • Fahrgestellnummer PC32BxxF000001 und folgende

Ausführung „B1“ bzw. „B2“: Gedrosselte Version mit 36 kW/49 PS

  • Ab 1998 Fahrgestellnummer PC32BxxF2000001 und folgende (CB500)
  • Ab 1998 Fahrgestellnummer PC32FxxF3000001 und folgende (CB500S)

Gemeinsame Merkmale: Ansaugstutzen 16211-MY5-660 und 16221-MY5-660 (Kennzeichnung 37 kW), Hauptdüsen #122


Ausführung „C“: Gedrosselte Version mit 25 kW/34 PS

  • Ab 1996 Fahrgestellnummer PC32CxxF000001 und folgende

Ausführung „C1“ bzw. „C2“: Gedrosselte Version mit 24 kW/33 PS

  • Ab 1998 Fahrgestellnummer PC32CxxF2000001 und folgende (CB500)
  • Ab 1998 Fahrgestellnummer PC32GxxF3000001 und folgende (CB500S)

Gemeinsame Merkmale: Ansaugstutzen 16211-MY5-710 und 16221-MY5-710 (Kennzeichnung 25 kW), Hauptdüsen #125


Bei einer Leistungsänderung bleibt die Fahrgestellnummer unverändert. Wegen der unterschiedlichen Standgeräuschwerte ist aber laut Honda ein (neu zu beschriftendes) Typenschild notwendig. Im Regelfall wird dies bei der Abnahme aber nicht gefordert.

Warum wird ab 1998 eine um ein PS bzw. 1 kW geringere Leistung angegeben?

Zur Harmonisierung der Leistungsangaben in den EG-Mitgliedsstaaten wurde die Richtlinie 95/1/EG erlassen, die beschreibt, welche Rahmenbedingungen u.a. für die Ermittlung der Leistung herrschen müssen. Die seit 28.3.1995 geltende Richtlinie musste ab 2.2.1997 umgesetzt werden und ersetzte die bisher in Deutschland übliche Leistungsangabe „nach DIN“. Es gibt also keine technischen Veränderungen, die eine geringere Leistung verursachen, sondern lediglich eine Änderung der Leistungsmessung. Der deutsche CB500-Prospekt von 10/97 nennt die Leistung nach DIN (43 kW) und 95/1/EG (42 kW).

10. Stelle: Modelljahr-Code

  • Z 1979
  • A 1980
  • B 1981
  • C 1982
  • D 1983
  • E 1984
  • F 1985
  • G 1986
  • H 1987
  • J 1988
  • K 1989
  • L 1990
  • M 1991
  • N 1992
  • P 1993
  • R 1994
  • S 1995
  • T 1996
  • V 1997
  • W 1998
  • X 1999
  • Y 2000
  • ( 1 ) 2001
  • ( 2 ) 2002
  • ( 3 ) 2003
  • ( 4 ) 2004
  • ( 5 ) 2005
  • ( 6 ) 2006
  • ( 7 ) 2007
  • ( 8 ) 2008
  • ( 9 ) 2009

Fett gedruckte Modelljahr-Codes wurden bei der CB500 verwendet. Beispiel: CB500V = Modelljahr 1997. Erst ab 1996 wurde der Modelljahr-Code aber auch in der Fahrgestellnummer genannt.Jahre, in denen es keine Änderungen gab, nutzten unverändert den Code des Vormodells (z.B. Baujahr 2001: Buchstabe „Y“ statt Ziffer „1“, da keine Änderungen gegenüber dem 2000er Modell).

11. Stelle: Fertigungsort

  • A=Ohio/USA
  • B=Aalst/Belgien
  • C=Saitama/Japan
  • D=Guadalajara/Mexiko
  • E=Barcelona/Spanien (Montesa)
  • F=Atessa/Italien
  • K=Kumamoto/Japan
  • M=Hamamatsu/Japan
  • R=Manaus/Brasilien
  • S=Suzuka/Japan
  • T=Tochigi/Japan
  • 4=South Carolina/USA

Auch hier: der ab Modelljahr 1996 einzig mögliche Fertigungsort Atessa ist fett gedruckt.

12. Stelle: Modell

Hier steht eine 0 bei Modellen bis 1996, eine 1 beim Modell 1997, eine 2 beim Normalmodell ab 1998 und eine 3 bei der CB500S.

13.-17. Stelle: Rahmennummer

Erst hier folgt die tatsächliche Nummer des Fahrgestells.

Schlüsselnummern und ABE

Hersteller:

Honda (I) HSN 4124

Typ und Ausführung:

43 kW TSN 103 (1996-1997)

42 kW TSN 108 (ab 1998, auch CB500S)

37 kW TSN 104 (1996-1997)

36 kW TSN 109 (ab 1998, auch CB500S)

25 kW TSN 105 (1996-1997)

24 kW TSN 110 (ab 1998, auch CB500S)

ABE

Die ABE H418, mit der die PC32 homologiert wurde, erschien Ende 1995.

Hierzu gab es vier Nachträge:

Nachtrag 1 vom 22.10.1996 beinhaltet die Änderungen des Modells CB500V, u.a. Scheibenbremse hinten

Nachtrag 2 vom 26.11.1997 erweitert die ABE um das Modell CB500S mit Verkleidung

Nachtrag 3 vom 26.08.1999 erlaubt den Entfall der hinteren Schutzblechverlängerung, dies gilt rückwirkend auch für alle anderen PC32!

Nachtrag 4 vom 25.09.2000 erschien, um den neuen Firmennamen Honda Motor Europe (North) GmbH als ABE-Inhaber zu legitimieren.

CB500 Modellvarianten

  • PC26: Urversion mit Fertigung in Japan, gebaut ab Ende 1993 (Modell 94, also „R“). Vorne Nissin-Scheibenbremse, hinten Trommelbremse. Gabeltauchrohre mit Ablassschrauben, Gabelfederlänge 308,3mm plus Distanzhülse 20 cm. Scheinwerfer mit Metallgehäuse und Befestigung M10 SW14, eckige Blinker. Beleuchtung von Stanley, Fernlichtschaltung über Relais, blanke Kupplungs- und Handbremshebel, Lenkerschalter und Temperaturanzeige beschriftet, Soziusrasten mit gesteckten Bolzen. Schutzblechverlängerung vorn und hinten. Auspuffhersteller Sankei. Schwinge für Trommelbremse mit innenliegendem Falz. Ritzelabdeckung mattgrau. Tank mit einfachem Einfüllstutzen ohne Schwallblech.
  • PC27: wie PC26, aber Variante mit Sekundärluftsystem (z.B. Österreich).
  • PC32, Modellbuchstabe „T“: Übergangsmodell 1996 mit Technik der PC26, aber Fertigung bereits in Atessa/Italien. Im Gegensatz zur PC26 aber Gabelfederlänge 509,9mm; hier wurde keine Distanzhülse verbaut. Fernlichtschaltung relaisfrei, Schutzblechverlängerung hinten, Lenkerschalter und Temperaturanzeige mit Symbolen. Auspuffhersteller Solfer. Soziusrasten mit verschraubten Bolzen. Schwinge für Trommelbremse mit außenliegendem Falz. Ritzelabdeckung silber. Tank mit Schwallblech im Einfüllstutzen.
  • PC32, ab Modellbuchstabe „V“: Ab Modelljahr 1997, Fertigung in Atessa/Italien. Brembo-Scheibenbremsen vorn und hinten. Gabeltauchrohre ohne Ablassschrauben, Gabelfederlänge 409,1mm plus Distanzhülse 10 cm. Kunststoff-Scheinwerfergehäuse mit Befestigung M8 SW12, Beleuchtung von Hella (Scheinwerfer) und CEV (rundlichere Blinker), schwarze Kupplungs- und Handbremshebel, Soziusrasten mit verschraubten Bolzen. Schwinge für Scheibenbremse mit außenliegendem Falz. Felgen von 2000-2001 gold, davor und danach silber. Ab Modelljahr 2000 ohne Schutzblechverlängerungen, Fußrastenplatten lackiert.
  • PC32, Modell „CB500S“: Ab Modelljahr 1998, rahmenfeste Halbschalenverkleidung (dazu Rahmen mit Befestigungslasche am Steuerkopf versehen), verschraubte Motorhalterung mit Querstrebe, geänderter Instrumentenblock an Verkleidungshalter verschraubt, schwarze Spiegel nun in zusätzlichen Gewinden der Lenkerhalter. Größere Lenkergewichte, eckiger Hauptscheinwerfer. Gabelbrücken mit geänderten Abmessungen und ohne Innengewinde für Instrumenteneinheit. Fahrerfußrasten mit Verstärkung. Lenkerhalter abnehmbar und in Gummibuchsen gelagert. Schwinge für Scheibenbremse mit innenliegendem Falz. Felgen von 2000-2001 gold, davor und danach silber. Ab Modelljahr 2000 ohne Schutzblechverlängerungen, Fußrastenplatten lackiert.
  • PC33: wie PC32, aber Variante mit Sekundärluftsystem (z.B. Österreich/Schweiz).

Unterschiede PC26 - PC32

Bild: Blinker der CB500. Links: PC26/PC32 1993-1996. Rechts: PC32 1997-2002.

Bild: Scheinwerfer der CB500. Links: PC26/PC32 1993-1996. Rechts: PC32 1997-2002. Teile mit Nacharbeiten austauschbar (Befestigungsschrauben)

Bild: Rechter Lenkerschalter der CB500. Links: PC26 1993-1995. Rechts: PC32 1996-2002. Teile nicht austauschbar.

Bild: Bremshebel der CB500. Oben: PC32 1997-1999. Unten: PC26/PC32 1993-1996. Teile nicht austauschbar! Nicht abgebildet: Bremshebel PC32 ab 2000. Dieser hat im Vergleich zum Modell 1997-1999 die gleiche Form, aber eine etwas andere Farbe.

Bild: Kupplungshebel der CB500. Oben: PC32 ab 2000. Mitte: PC32 1997-1999. Unten: PC26/PC32 1993-1996. Teile austauschbar.

Unterschiede CB500 - CB500S

Bild: Befestigungslasche am Rahmen zur Verkleidungsbefestigung CB500S

CB500 linke Seite CB500S linke Seite

CB500 rechte Seite CB500S rechte Seite

Bilder: Motorhalterungen An der CB500S ist die Motorhalterung eingeschraubt; die Abstandshülsen fehlen. Der Haltebolzen ist 208 mm (CB500S) statt 280 mm (CB500) lang, weswegen bei der Montage von Sturzbügeln usw. Abstandshülsen erforderlich sind.

Bild: Instrumente der CB500. Befestigung an der oberen Gabelbrücke. Rechts: Schweizer PC26 mit Begrenzung auf 7000 U/min. Die Temperaturanzeige ist bei der PC26 mit „TEMP“ gekennzeichnet, die PC32 hat ein Temperatursymbol.

Bild: Instrumente der CB500S. Befestigung an der Verkleidungshalterung. Die CB500S hat im Gegensatz zum Basismodell getrennte Blinkerkontrollen für links und rechts, was einen anderen Kabelbaum erfordert.

Spiegelhalter CB500S links

Spiegelhalter CB500S rechts

Bilder: Die Spiegel der CB500S mussten versetzt werden, da sie sonst bei vollem Lenkeinschlag an die Verkleidung stoßen würden.

CB500 Motornummern

Egal, ob eine CB500 des ersten Baujahres oder eine der letzten CBF500: die Motornummer beginnt immer mit PC26E…!

Allerdings lässt sich anhand der siebenstelligen Motornummer erkennen, zu welchem Modell und welcher Leistungsstufe ein Motor gehörte:

1. Ziffer: Leistungsstufe

4: 27 oder 33/34 PS

3: 50/49 PS

2: 58/57 PS

2. Ziffer: Modell

0: CB500 R

1: CB500 T

2: CB500 V

3: CB500 W/SW

4: CB500 X/SX

5: CB500 Y/SY

6: CB500 2/S2

Beispiel: die Motornummer einer CB500 V mit 34 PS begann 1997 mit PC26E-4200001, die einer CB500 SW mit 57 PS begann 1998 mit PC26E-2300001.

Bei der PC26 sind Motor und Rahmen noch nummerngleich. Die Motornummern der PC32 sind nicht mit den Rahmennummern identisch. Im Serviceheft sind jedoch auch die Motornummern aufgeführt.

Vergasernummern

VPN0A Schweizversion

VPN0B Deutschland-/Österreichversion 49/50/57/58 PS

VPN0E Deutschlandversion 27/33/34 PS

Die Kennzeichnung der Vergaser befindet sich auf einer Angussfläche unterhalb des Vergaserstutzens luftfilterseitig.

Weblinks

cb500/modellvarianten_und_fahrgestellnummern.txt · Zuletzt geändert: 2018/11/06 21:08 (Externe Bearbeitung)
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