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cb500:kaufberatung [2011/02/04 16:19]
flyingbrick
cb500:kaufberatung [2014/08/27 07:57]
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 Zwar hatte Honda schon seit den 60er Jahren Zweizylinder mit ähnlichem Hubraum im Programm, darunter Mitte der 70er sogar eine „CB 500“, dennoch wurde die 1993er CB500 von Grund auf neu entwickelt. Honda-Vertriebsdirektor Wolfgang Murrmann ließ sich kurz zuvor noch zu der Bemerkung hinreißen, es werde bald keine Honda mehr unter 10.000 DM geben, doch der Markt verlangte nach einem bezahlbaren Motorrad für Ein- und Wiedereinsteiger. So entstand zum anfänglichen Verkaufspreis von 9260 DM (also etwa 4700 Euro) die CB500, Modell „PC26“. ​ Zwar hatte Honda schon seit den 60er Jahren Zweizylinder mit ähnlichem Hubraum im Programm, darunter Mitte der 70er sogar eine „CB 500“, dennoch wurde die 1993er CB500 von Grund auf neu entwickelt. Honda-Vertriebsdirektor Wolfgang Murrmann ließ sich kurz zuvor noch zu der Bemerkung hinreißen, es werde bald keine Honda mehr unter 10.000 DM geben, doch der Markt verlangte nach einem bezahlbaren Motorrad für Ein- und Wiedereinsteiger. So entstand zum anfänglichen Verkaufspreis von 9260 DM (also etwa 4700 Euro) die CB500, Modell „PC26“. ​
  
-Die Tatsache, dass der Motor keine Weiterentwicklung älterer Modelle, sondern eine völlige Neukonzeption war, machte die CB500 bis heute empfehlenswert. Mit vier Ventilen, über zwei obenliegende Nockenwellen und Tassenstößel betätigt, Wasserkühlung und Sechsganggetriebe ist die CB500 vergleichsweise modern. ​Wie man heute weiß, wurde der Motor für Laufleistungen bis 300.000 km konstruiert, so dass das Modell für Gebrauchtkäufer besonders interessant ist. Die Haltbarkeit des Antriebs ist der Grund dafür, dass die CB500 noch heute erste Wahl für Zweitbesitzer ist. Übrigens wurde der Antrieb quasi unverändert noch bis 2007 in der CBF500 verwendet -dort sogar abgasgereinigt nach Euro II-Norm.+Die Tatsache, dass der Motor keine Weiterentwicklung älterer Modelle, sondern eine völlige Neukonzeption war, machte die CB500 bis heute empfehlenswert. Mit vier Ventilen, über zwei obenliegende Nockenwellen und Tassenstößel betätigt, Wasserkühlung und Sechsganggetriebe ist die CB500 vergleichsweise modern. ​Dennoch bleibt die Technik überschaubar und eignet sich auch für Selbstschrauber. Doch wie man heute weiß, wurde der Motor für Laufleistungen bis 300.000 km konstruiert. Die Haltbarkeit des Antriebs ist der Grund dafür, dass die CB500 noch heute erste Wahl für Zweitbesitzer ist. Übrigens wurde der Antrieb quasi unverändert noch bis 2007 in der CBF500 verwendet -dort sogar abgasgereinigt nach Euro II-Norm
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 +Zitat "mo Motorrad Test 98": "Kein großes Hallo beim Stammtisch, dafür umso mehr beim Fahren (...) So etwas nennt man perfekte Ausgewogenheit."​
  
 Weitere Gründe für die CB500: eine bequeme Sitzposition für unterschiedlichste Fahrer (Sitzhöhe 780mm), sehr günstige Drosselung und Entdrosselung (34, 50 oder 58 PS für ca. 50 Euro Materialkosten) und eine bessere Verarbeitungsqualität im Vergleich zu Mitbewerbern. ​ Weitere Gründe für die CB500: eine bequeme Sitzposition für unterschiedlichste Fahrer (Sitzhöhe 780mm), sehr günstige Drosselung und Entdrosselung (34, 50 oder 58 PS für ca. 50 Euro Materialkosten) und eine bessere Verarbeitungsqualität im Vergleich zu Mitbewerbern. ​
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 Als Naked Bike ist die Domäne der CB vornehmlich der Bereich bis 120 km/h. Gerade Landstraßen machen mit der 193 kg leichten CB mehr Spaß als mit manchem Big Bike. Ungemütlich wird es dagegen auf der Autobahn. Schon bei Richtgeschwindigkeit 130 bläst der Wind in Orkanstärke -wer keinen Ledernacken hat, denkt spätestens jetzt über Verkleidungen nach. Preiswerte Abhilfe bieten Scheiben wie die schon für 15 Euro erhältliche Puig-Scheibe (z.B. bei Polo, Detlev Louis oder HG). Sie wird am Scheinwerfer befestigt und nimmt den Winddruck vom Oberkörper,​ nicht aber vom Kopf. Dank ABE entfällt die Eintragung dieser Minimallösung. Teurer, aber effektiver sind Scheiben wie die von National Cycle, MRA oder Givi. Zu Preisen von gut 100 bis gut 150 Euro erhält man guten Windschutz, der bei manchen Modellen (z.B. National Cycle) dank Schnellbefestigung an heißen Sommertagen auch zu Hause bleiben kann. Die Befestigung erfolgt hier am Lenker. Einige wenige Cockpitverkleidungen z.B. von Five Stars oder Gimbel, sind ebenfalls mit ABE lieferbar. Kurzzeitig war von Honda auch eine Five Stars-Vollverkleidung lieferbar, die allerdings häufig Probleme durch einen qualitativ schlechten Scheinwerfer macht -hier lohnt bei Gebrauchtmaschinen ein kritischer Blick auf den Reflektor. Sportliche Naturen greifen direkt zur CB500S, deren Verkleidung bei angepasster Sitzhaltung auch längere Vollgasfahrten erträglich macht. Ein nachträglicher Umbau auf die S-Verkleidung ist übrigens nicht möglich, unter anderem wegen der fehlenden Halterung am Rahmen. Als Naked Bike ist die Domäne der CB vornehmlich der Bereich bis 120 km/h. Gerade Landstraßen machen mit der 193 kg leichten CB mehr Spaß als mit manchem Big Bike. Ungemütlich wird es dagegen auf der Autobahn. Schon bei Richtgeschwindigkeit 130 bläst der Wind in Orkanstärke -wer keinen Ledernacken hat, denkt spätestens jetzt über Verkleidungen nach. Preiswerte Abhilfe bieten Scheiben wie die schon für 15 Euro erhältliche Puig-Scheibe (z.B. bei Polo, Detlev Louis oder HG). Sie wird am Scheinwerfer befestigt und nimmt den Winddruck vom Oberkörper,​ nicht aber vom Kopf. Dank ABE entfällt die Eintragung dieser Minimallösung. Teurer, aber effektiver sind Scheiben wie die von National Cycle, MRA oder Givi. Zu Preisen von gut 100 bis gut 150 Euro erhält man guten Windschutz, der bei manchen Modellen (z.B. National Cycle) dank Schnellbefestigung an heißen Sommertagen auch zu Hause bleiben kann. Die Befestigung erfolgt hier am Lenker. Einige wenige Cockpitverkleidungen z.B. von Five Stars oder Gimbel, sind ebenfalls mit ABE lieferbar. Kurzzeitig war von Honda auch eine Five Stars-Vollverkleidung lieferbar, die allerdings häufig Probleme durch einen qualitativ schlechten Scheinwerfer macht -hier lohnt bei Gebrauchtmaschinen ein kritischer Blick auf den Reflektor. Sportliche Naturen greifen direkt zur CB500S, deren Verkleidung bei angepasster Sitzhaltung auch längere Vollgasfahrten erträglich macht. Ein nachträglicher Umbau auf die S-Verkleidung ist übrigens nicht möglich, unter anderem wegen der fehlenden Halterung am Rahmen.
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 +{{:​cb500:​dsc09917.jpg?​400|CB500}}
 +{{:​cb500:​p1020075.jpg?​400|CB500S}}
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 +//**Links: CB500 Modelljahr 1997** (Zubehör: Sturzbügel) ---------------------- **Rechts: CB500S Modelljahr 2001** (Zubehör: Gepäckträger)//​
  
 ===== Modell gefunden? ===== ===== Modell gefunden? =====
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 Typ „Reihenhaussiedlung“?​ Boah, ein Langweiler. Golf IV, Langhaardackel,​ CB500. Ätzend? Vielleicht. Aber dieser Vorbesitzer würde eher die rechte Hand opfern, als die eiskalte CB über 4000 Umdrehungen zu drehen. Schläft schlecht, weil der Luftfilter von Detlev Louis und nicht von Honda ist. Ganz ehrlich: hier -und nur hier!- schlage ich zu.  Typ „Reihenhaussiedlung“?​ Boah, ein Langweiler. Golf IV, Langhaardackel,​ CB500. Ätzend? Vielleicht. Aber dieser Vorbesitzer würde eher die rechte Hand opfern, als die eiskalte CB über 4000 Umdrehungen zu drehen. Schläft schlecht, weil der Luftfilter von Detlev Louis und nicht von Honda ist. Ganz ehrlich: hier -und nur hier!- schlage ich zu. 
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 +{{:​cb500:​unterlagen.jpg?​400|Unterlagen vom Neumotorrad}}
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 +//**Bild:** Das schafft doch Vertrauen: Alle Unterlagen, Bordwerkzeug und Schlüssel sind dabei!//
  
 ===== Wegen der Garantie zum Händler? ===== ===== Wegen der Garantie zum Händler? =====
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 ===== Fazit  ===== ===== Fazit  =====
  
-Ob Einsteiger oder Wiedereinsteiger:​ die CB500 ist mit ihren bis zu 58 PS ein Modell, dass den Spagat zwischen Einsteiger- und Mittelklasse beherrscht und dank etwas Abstand zur magischen 200 kg-Grenze auch alten Hasen und Häsinnen Spaß bereitet. Wer über das etwas biedere Styling hinwegsieht,​ bekommt ein Motorrad, das nicht nur wegen des Spritverbrauchs (4-6 Liter) und der Versicherungsprämien sehr wirtschaftlich zu fahren ist. Die Ersatzteilpreise liegen neu auf Japantypisch hohem Niveau, relativieren sich aber durch das üppige Angebot billiger Gebrauchtteile. Ganze Motoren kosten selten mehr als 500 Euro, eine Sitzbank ist schon für 30 Euro zu bekommen. Auch der Wartungsaufwand ist dank 12.000 km-Intervallen überschaubar. Aus der Reihe fällt das aufwändige Einstellen der Ventile, für das die Nockenwellen ausgebaut werden müssen -die Kontrolle erfolgt alle 24.000 km. Auch zu zweit sitzt man bequem auf der CB500, solange der Passagier kein Gardemaß erreicht. Mitbewerbern hat die CB ihre gute Verarbeitungsqualität (ausgenommen Chromteile) und den mit 58 PS agilen Motor voraus. Stufenführerscheinbesitzer finden kaum ein Motorrad, das so preiswert zu drosseln und entdrosseln ist. Wiedereinsteiger schätzen die Handlichkeit und den ausreichend starken Motor. Und Kurzbeinige freuen sich über 780 mm Sitzhöhe und Wespentaille,​ die die CB ab rund 1,60 Größe beherrschbar machen: Schließlich möchte nicht jeder Kurzbeinige automatisch Chopper fahren. Übrigens gibt es kürzere Federbeine zum Tieferlegen,​ z.B. von Hagon, um noch ein paar Zentimeter zu "​gewinnen"​.+Ob Einsteiger oder Wiedereinsteiger:​ die CB500 ist mit ihren bis zu 58 PS ein Modell, dass den Spagat zwischen Einsteiger- und Mittelklasse beherrscht und dank etwas Abstand zur magischen 200 kg-Grenze auch alten Hasen und Häsinnen Spaß bereitet. Wer über das etwas biedere Styling hinwegsieht,​ bekommt ein Motorrad, das nicht nur wegen des Spritverbrauchs (4-6 Liter) und der Versicherungsprämien sehr wirtschaftlich zu fahren ist. Die Ersatzteilpreise liegen neu auf Japantypisch hohem Niveau, relativieren sich aber durch das üppige Angebot billiger Gebrauchtteile. Ganze Motoren kosten selten mehr als 400 Euro, eine Sitzbank ist schon für 40 Euro zu bekommen. Auch der Wartungsaufwand ist dank 12.000 km-Intervallen überschaubar. Aus der Reihe fällt das aufwändige Einstellen der Ventile, für das die Nockenwellen ausgebaut werden müssen -die Kontrolle erfolgt alle 24.000 km. Auch zu zweit sitzt man bequem auf der CB500, solange der Passagier kein Gardemaß erreicht. Mitbewerbern hat die CB ihre gute Verarbeitungsqualität (ausgenommen Chromteile) und den mit 58 PS agilen Motor voraus. Stufenführerscheinbesitzer finden kaum ein Motorrad, das so preiswert zu drosseln und entdrosseln ist. Wiedereinsteiger schätzen die Handlichkeit und den ausreichend starken Motor. Und Kurzbeinige freuen sich über 780 mm Sitzhöhe und Wespentaille,​ die die CB ab rund 1,65 Größe beherrschbar machen: Schließlich möchte nicht jeder Kurzbeinige automatisch Chopper fahren. Übrigens gibt es kürzere Federbeine zum Tieferlegen,​ z.B. von Hagon, um noch ein paar Zentimeter zu "​gewinnen"​. So umgebaut, ist ein sicheres Fahren ab etwa 1,55 Körpergröße möglich.
  
 **Viel Erfolg bei der Suche nach "​Deiner"​ CB500!** **Viel Erfolg bei der Suche nach "​Deiner"​ CB500!**
cb500/kaufberatung.txt · Zuletzt geändert: 2018/11/06 21:08 (Externe Bearbeitung)
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